WOHNGRUPPE BRAUNSHAUSEN

IN GEMEINSCHAFT LEBEN UND TRAINIEREN

Die Wohngruppe lebt in Ortsrandlage im Ort Nonnweiler-Braunshausen. Das große Haus verfügt über sechs Einzelzimmer und zwei Badezimmer für die Jugendlichen sowie über Küche, Wohn- und Esszimmer, Werk-, Vorrats- und Wirtschaftsräume und einen Schul- und Therapieraum. Für die MitarbeiterInnen gibt es ein Büro, ein Schlafzimmer und ein Bad. An das Haus schließen ca. 900 m² Garten- und Wiesengelände an, hinter dem Haus beginnt ein Waldgebiet mit Bachlauf.
Betreuungsrahmen und Personal
Fünf pädagogische Fachkräfte bilden das Kernteam, die die Jugendlichen im Schichtdienstmodell betreuen. Die Fachkräfte sind außerdem auch für gezielte Betreuungsangebote im Rahmen der konzeptionellen Schwerpunkt­setzungen eingesetzt. Außerdem unterstützt eine Hauswirtschaftskraft den Alltag der Wohngruppe. Im erlebnispädagogischen Bereich sowie für gezielte Verhaltenstrainings und die therapeutische Arbeit wird das Team durch weitere Fachkräfte anteilig unterstützt.
Schule und Ausbildung
Die Jugendlichen werden in allen Schul- und Ausbildungsfragen nach Bedarf begleitet und angeleitet. Wenn nötig wird ihnen eine intensive Vorbereitungsphase auf eine Wiedereinschulung oder den Beginn einer Ausbildung geboten, in der – neben inhaltlicher Vorbereitung, z.B. durch Beschäftigung mit Schulstoff – auch Konzentration, regelmäßiges und strukturiertes Arbeiten u.ä. geübt wird. Im begründeten Einzelfall wird auch eine Inhouse-Beschulung (durch Fernschule unterstützt) angeboten. In der Nutzung der Werkstatt, des Gartens und bei der Instandhaltung des Hauses, sowie in externen Praktika haben die Jugendlichen die Möglichkeit, ihre persönlichen Talente und Interessen zu entwickeln und ihre beruflichen Perspektiven zu klären.
Erlebnispädagogik und Tiergestütze Pädagogik
In der Wohngruppe werden regelmäßig erlebnispädagogische sowie tiergestützte Angebote genutzt, um den Jugendlichen erweiterte Erfahrungsräume zu bieten. Dabei ist es auch gewollt und gewünscht, die Eltern der Jugendlichen in diese Angebote einzubeziehen und ihnen gemeinsam mit ihren Kindern neue Lernerfahrungen zu ermöglichen.
Perspektiven im Anschluss
Nach einem Aufenthalt in der Intensiv-Wohngruppe Braunshausen ist eine Rückführung in die Herkunftsfamilie ebenso denkbar, wie eine Verselbständigung und der Übergang ins Betreute Wohnen. Durch die oft längere Aufenthaltsdauer und die meist hohe Belastung im Herkunftssystem ist die Verselbständigung wahrscheinlicher. Dabei wird stets versucht, die bekannten Bezugspersonen zu erhalten und eine kontinuierliche Betreuung zu gewähren.
Zielgruppe
In der Intensiv-Wohngruppe Braunshausen leben sechs männliche und weibliche Jugendliche ab etwa 12 Jahren. Sie benötigen einen geregelten Tagesablauf und Wochenrhythmus sowie klare Strukturen des Zusammenlebens, weil sie eventuell von psychischen Erkrankungen oder Persönlichkeitsstörungen betroffen sind. Sie haben intensive psychiatrische Unterstützung erfahren und benötigen den Gruppenrahmen, um ihre begonnene konstruktive Entwicklung fortzusetzen und zu stabilisieren. Ein besonderer Schwerpunkt dieser Gruppe ist die Arbeit mit Methoden des DBT-A für junge Menschen mit einer Borderline-Persönlichkeitsstörung. Die Jugendlichen können und möchten in einer überschaubaren Gruppe mit anderen Jugendlichen zusammenleben und miteinander und im Rahmen von gezielten Trainings ihr Verhalten verändern. Sie besuchen eine Schule oder gehen einer Ausbildung nach (oder bereiten sich gerade darauf vor) und haben auch in ihrer Freizeit Berührung mit der realen Außenwelt.
Verhaltenstraining

Im Gruppen- und im Einzelsetting werden bei Bedarf Verhaltenstrainings durchgeführt.

Schwerpunkte:

  • AAT/Coolnesstraining
  • Soziale-Kompetenz-Training
  • Konzentrationstraining
Alltagspraxis
Die Jugendlichen erlernen und trainieren ihre alltagspraktischen Fertigkeiten, z.B.  alle hauswirtschaftlichen Tätigkeiten, Umgang mit Geld, Post, Ämtern und Institutionen, Benutzen öffentlicher Verkehrsmittel usw. und sie trainieren die allgemeine Orientierung im Lebensumfeld, ihre Gesundheitssorge und Hygiene. Genutzt wird dabei auch die Vernetzung mit dem Sozialraum Gemeinde durch Kooperation mit den örtlichen Institutionen, wie z.B. der örtlichen Schule, Vereinen, Geschäften und Betrieben.
Elternarbeit
Die Herkunftsfamilie bleibt meist ein wesentlicher Bezugsrahmen der Ju­gendlichen und sie wird deshalb nach Möglichkeit eng in die laufende Maßnahme eingebunden. Neben dem selbstverständlichen Kontakt­halten und Einblick gewähren über regelmäßige Telefonate und Tür-und-Angel-Gespräche bei Wochenendübergaben, wird wann immer möglich eine intensivierte Arbeit mit den Herkunftssystemen stattfinden.
Ziele der Elternarbeit u.a.: Aufbau und Gestaltung einer partnerschaftlichen Erziehungskoalition, gegenseitiges Verständnis entwickeln und gemeinsame pädagogische Perspektiven erarbeiten, ggfs. belastende Themen aufarbeiten, Elternrollen und –kompetenzen stärken, Wissen zur Entwicklung und zu pädagogischem Handeln vermitteln.